In einer digitalen Welt, in der die Cyberkriminalität täglich zunimmt, reichen ein Benutzername und ein Passwort allein nicht mehr aus, um sensible Informationen zu schützen. Hackern stehen zahllose Techniken zur Verfügung, um Passwörter zu stehlen oder zu erraten, darunter Phishing, Datenmissbrauch und Brute-Force-Angriffe. Glücklicherweise gibt es eine relativ einfache Lösung, die die Wahrscheinlichkeit eines Eindringens deutlich verringert: die Multifaktor-Authentifizierung (MFA). Wo bis vor kurzem eine Zwei-Faktor-Authentifizierung ausreichend war, ist MFA die neue Norm.
Was ist MFA?
Die Multifaktor-Authentifizierung (MFA) ist eine Sicherheitsmethode, bei der Sie zusätzlich zu Ihrem Benutzernamen und Ihrem Passwort weitere Authentifizierungsschritte durchlaufen. Diese zusätzlichen Faktoren können auf folgenden Faktoren basieren:
- Etwas, das Sie kennen: zum Beispiel ein zusätzliches Passwort oder eine PIN.
- Etwas, das Sie haben: ein Smartphone mit einer Authentifizierungs-App, einen Token oder einen SMS-Code.
- Etwas, das Sie sind: biometrische Merkmale wie Fingerabdruck oder Gesichtserkennung.
Durch das Hinzufügen mehrerer Faktoren ist es für Cyberkriminelle praktisch unmöglich, sich mit einem gestohlenen Passwort Zugang zu Ihren Systemen zu verschaffen. Denn sie verfügen nicht über Ihre biometrischen Merkmale, wie z.B. einen Fingerabdruck. Aber wie funktioniert das? Ganz einfach. Sie melden sich mit Ihren Anmeldedaten an, dann bittet die betreffende Website darum, Ihre Anmeldung zu verifizieren, zum Beispiel über die Authenticator-App. Diese befindet sich auf Ihrem Telefon. Eine Push-Benachrichtigung erscheint auf Ihrem Telefon und dann folgen Sie den Schritten auf dem Bildschirm.
Wie und wann wenden Sie MFA an?
MFA wird verwendet, wenn Sie sich bei Systemen, Anwendungen oder Websites anmelden, bei denen die Sicherheit von entscheidender Bedeutung ist, weil sie z. B. sensible Informationen enthalten. Denken Sie an:
- E-Mail-Konten (Outlook, Gmail, Geschäftsmail).
- Finanzdienstleistungen (Internetbanking, Buchhaltungssoftware).
- Cloud-Speicher und Geschäftsanwendungen (Microsoft 365, Google Workspace, CRM-Systeme).
- Soziale Medienkanäle (LinkedIn, Facebook, Instagram).
Niemand möchte, dass seine persönlichen Fotos oder seine Korrespondenz auf der Straße landen. Als Unternehmer sollten Sie MFA auf alle Ihre Konten anwenden, die Zugang zu Kundendaten, Finanzdaten oder geschäftskritischen Informationen bieten. Ich persönlich empfehle jedem, MFA anzuwenden.
Was brauchen Sie, um MFA zu nutzen?
Die technischen Anforderungen sind begrenzt:
- Eine Authentifizierungs-App wie Google Authenticator, Microsoft Authenticator oder Authy.
- Möglicherweise ein Hardware-Token oder ein Sicherheitsschlüssel (z.B. YubiKey).
Die meisten modernen Softwarepakete und Cloud-Dienste unterstützen MFA standardmäßig. Die Implementierung ist einfach: In den Einstellungen des jeweiligen Dienstes können Sie MFA in der Regel mit ein paar Klicks aktivieren. Ein kleiner Aufwand, der direkt dafür sorgt, dass Cyberkriminelle fast keinen Zugang zu Ihren Systemen haben. Untersuchungen zeigen sogar, dass bei Konten mit MFA die Wahrscheinlichkeit eines unbefugten Zugriffs im Vergleich zu reinen Passwortkonten um bis zu 99 % geringer ist.
Warum Unternehmer MFA nutzen sollten
Für Sie als Unternehmer steht viel auf dem Spiel. Denken Sie an Kundendaten, Verträge, finanzielle Informationen und Ihren Ruf. Eine Datenpanne oder ein Hack könnte dazu führen:
- Finanzielle Verluste aufgrund von Betrug oder Geldstrafen (AVG/GDPR).
- Reputationsschäden, die zu einem Vertrauensverlust bei den Kunden führen.
- Betriebsunterbrechungen kosten Produktivität und Umsatz.
Mit MFA reduzieren Sie dieses Risiko erheblich und zeigen Ihren Kunden, dass Sie es mit dem Schutz ihrer Daten ernst meinen. Darüber hinaus kostet MFA oft nichts extra.
Kosten und Nutzen eines Wechsels
Die MFA-Kosten sind relativ niedrig:
- Die Authenticator-Apps können Sie kostenlos herunterladen.
- Hardware-Tokens kosten im Durchschnitt zwischen 20 und 50 € pro Nutzer.
- Die Umsetzung erfordert vor allem Zeit und kaum Schulung.
Im Gegensatz dazu sind die Vorteile hoch:
- Deutlich geringeres Risiko von Datenschutzverletzungen und Hacks.
- Einsparung von potenziellen Wiederherstellungskosten nach einem Cyberangriff (die oft in die Zehntausende von Euro gehen).
- Höhere Zuverlässigkeit und Vertrauen bei Kunden und Partnern.
Fazit
Die Zwei-Faktor-Authentifizierung ist nicht mehr optional, sondern unerlässlich. Die Umstellung ist einfach, erschwinglich und bringt Ihnen viel mehr, als sie kostet, also handeln Sie. Durch den Einsatz von MFA schützen Sie Ihr Unternehmen vor einer der größten digitalen Bedrohungen von heute: Phishing.
Wer heute MFA einsetzt, verringert die Wahrscheinlichkeit eines Hacks in der Zukunft erheblich.
Haben Sie Fragen zu MFA oder dessen Anwendbarkeit in Ihrem Unternehmen? Kontaktieren Sie New Yard oder Ihren derzeitigen IT-Partner.
